Narzissmus und krankhaft symbiotische Beziehungen hält Künstlerin Eva
Schmidt von Anfang an in "vampirähnlichen Tragödien" auf Ihren 23 Bildern
fest. Die Bilder waren am 13. Oktober 2000 In Passau ausgestellt, eine
weitere Ausstellung folgte am 26. Juni 2001 in Budapest (Pressehaus).
Die im Jahr 2000 entstandenen Arbeiten haben jene zwei Triebe des Menschen
zum Thema, die seit jeher reichlich Stoff für Dramen, in der Kunst wie im
wirklichen Leben, liefern: Thanatos und Eros - Todestrieb und Liebestrieb.
Diesmal faszinierten sie gerade die Schattenseiten des Lebens. Sie will
nicht verschönen oder idealisieren, nicht die Probleme übertünchen, die in
zwischenmenschlichen Beziehungen entstehen, gerade wenn, wie in unserer
Gesellschaft häufig, erkrankte Psychen beteiligt sind. Sie blickt in die
Zeit ihrer Kindheit zurück, als psychisch Kranke undiagnostiziert und
unbehandelt leben und lieben mussten, und auf das, was sie sich und
anderen im Namen der Liebe antaten. Tief taucht sie ein in die gestörte
menschliche Psyche, um den Problemen auf den Grund zu gehen.
Während sie fieberhaft zeichnete, mit Feder, Tusche und Aquarellfarben,
las sie wie eine Besessene psychoanalytische Literatur zu psychischen
Krankheiten: Erich Fromm, C. G. Jung, Siegmund Freud und viele andere. Es
war eine Zeit wie ein Traum, sehr anstrengend, gleichsam im Fieber,
schnell entstand der gleichermaßen poetische, autobiographische wie
kunsthistorisch / kunstkritische Text zum Katalog "Psycho-Erotik". Die
Ausstellung nannte Sie "Thanatos und Eros", nach einer Monotypie zu Ihrer
Arbeit. Der Katalog ist farbig, im Din-A-4-Format, umfasst 26 Seiten.
Der Text stellt sich als eine e-Mail an ihre Nichte in New York dar, wo
sie schon im Jahr 1998 ausgestellt hatte: Einen grafischen Zyklus, keine
Erotik. Mit der Nichte, von Beruf Galeristin, hielt sie regelmäßigen
e-Mail-Kontakt; dem verdankt der Text seine Leichtigkeit und Spontaneität. |